Pressemitteilung

Corona-Virus: Monatsrückblick September


Wochenrückblick

Seit letztem Donnerstag wurden dem Gesundheitsamt insgesamt 107 Neuinfektionen gemeldet (im Zeitraum der Vorwoche: 150 Neuinfektionen). Die 7-Tages-Inzidenz liegt damit aktuell bei 46,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (vor einer Woche: 65,5).

Derzeit befinden sich 14 Personen aus dem Landkreis mit Covid-19-Infektion in Krankenhäusern innerhalb und außerhalb des Landkreises. Davon befinden sich in intensivmedizinischer Behandlung drei Personen, von denen eine beatmet werden muss.

Seit Beginn der Pandemie sind insgesamt 305 Personen im Landkreis Lörrach im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Die Zahl der aktiven Fälle liegt bei 221. 178 Personen befinden sich als enge Kontaktpersonen ebenfalls in Quarantäne. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 11.247 Menschen aus dem Landkreis nachweislich mit SarsCoV-2 infiziert, von denen 10.721 wieder als genesen gelten.

Vom Kreisimpfzentrum (KIZ) wurden seit letztem Donnerstag bis gestern 3.275 Impfungen durchgeführt, davon rund 800 Erstimpfungen und rund 2.470 Zweit- und Auffrischungsimpfungen. Im Kreisimpfzentrum und durch die Mobilen Impfteams wurden somit insgesamt 135.233 Impfungen verabreicht, davon 67.751 Erstimpfungen, 67.482 Zweit- und Auffrischungsimpfungen. Die Kreisimpfzentren in Baden-Württemberg werden ab morgen, 1. Oktober, ihren Betrieb einstellen.

Die Infektionszahlen für den Landkreis gibt es täglich ab 15:30 Uhr auf www.loerrach-landkreis.de/corona/dashboard.

Corona-Rückblick September

Infektionsfälle

Seit dem 1. September haben sich insgesamt 678 Personen nachweislich mit Covid-19 angesteckt. Sechs weitere Personen sind in dieser Zeit verstorben (bei zwei dieser Personen leigen die offiziellen Todesmeldungen noch nicht vor). Weiterhin dominiert die Delta-Variante das Infektionsgeschehen.

Das Durchschnittsalter der Infektionsfälle im September liegt bei 32,3 Jahren:

Alter Nachgewiesene Covid-19-Infektionen
im September
0-9 97
10-19 116
20-29 101
30-39 128
40-49 98
50-59 79
60-69 29
70-79 13
80-89 14
90-99 3
>100 0

Impfdurchbrüche

Von den 678 infizierten Personen seit Anfang September waren 105 vollständig geimpft. 102 Infektionen verliefen ohne schwerwiegenden Symptome, teilweise auch symptomlos. In drei Fällen gab es schwere Symptome. Insgesamt wurden seit Anfang April 2021 186 Impfdurchbrüche registriert. In der gleichen Zeit wurden 2885 Infektionen von Ungeimpften registriert. Von den 38 Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 seit Anfang April waren drei Personen vollständig geimpft. Bei jeder dieser drei Personen lagen schwere Vorerkrankungen vor.

Die Impfquote liegt im Landkreis Lörrach laut offiziellen Angaben des Sozialministeriums mit letztem Stand vom 19. September bei rund 60 Prozent vollständig geimpften Personen.

Die Situation auf den Intensivstationen

Im September waren insgesamt 14 Covid-19-Patienten aus dem Landkreis Lörrach auf Intensivstationen. Mit 13 Patienten gehen fast alle Aufenthalte auf der Intensivstation auf komplett ungeimpfte Personen zurück. Acht Patienten wiesen Vorerkranken auf. Das Durchschnittsalter der Intensivpatienten lag im September bei 59,9 Jahren. Sechs dieser Patienten sind mittlerweile auf der Intensivstation verstorben, darunter auch die geimpfte Person, die unter einer schweren Vorerkrankung litt. Das Durchschnittsalter der Verstorben liegt bei 64,2 Jahren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer aller Patienten auf der Intensivstation im September liegt bei rund neun Tagen und lag im Einzelfall bei wenigen Tagen bis über drei Wochen, zum Teil mit invasiver Beatmung.

Ausbruchsgeschehen

Es gibt derzeit im Landkreis Lörrach vor allem kleinere Ausbrüche in Kindergärten mit selten mehr als drei bestätigten Fällen. Schulen sind weniger betroffen, was vermutlich auch auf die Hygienekonzepte und die Maskenpflicht in diesen Einrichtungen zurückgeführt werden kann.

Dr. Viviane Moersig, stellvertrendene Leiterin des Gesundheitsamts des Landkreises Lörrach: „Die Zahlen, die wir hier gerade auf Landkreisebene sehen, decken sich mit den bundesweiten Zahlen, die zeigen dass die Corona-Impfstoffe auch gegen die ansteckendere Delta-Variante effektiv wirken. Wir haben im letzten Monat nahezu keine geimpfte Person auf der Intensivstation. Auch die Altersverteilung bei den Infektionen ist auffällig: Bei Personen ab 60 Jahren sehen wir im Moment wenige positive Fälle. Sie machen lediglich rund 9 Prozent der Gesamtfälle im September aus. Sicherlich ist zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Kontakte bei älteren Menschen im Durchschnitt geringer ist, allerdings spricht doch einiges dafür, dass hier die hohe Impfquote bei den über 60jährigen im Vergleich zu den Jüngeren eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Dies zeigt sich auch bei der Altersverteilung auf der Intensivstation: Waren bei den vorangegangenen Infektionswellen, als kein oder kaum Impfstoff verfügbar war, die Intensivpatienten zumeist weit über 70 Jahre alt, sehen wir auch hier im Landkreis nun zunehmend  jüngere ungeimpfte Menschen, teilweise sogar unter 40 Jahren, mit schweren Verläufen. Auch bei den Todesfällen sehen wir momentan eine Verschiebung zu jüngeren Ungeimpften.

Zwar wurden im September auch eine vergleichweise hohe Zahl an Impfdurchbrüchen in einem Monat im Landkreis Lörrach registriert. Ob dies auf einen leicht nachlassenden Impfschutz zurückzuführen ist oder darauf, dass Geimpfte aufgrund ihres Schutzes weniger auf Hygienemaßnahmen achten, kann derzeit nicht beurteilt werden. Fest steht jedoch, dass diese Infektionen mit sehr wenigen Ausnahmen ohne schwerwiegende Symptome verlaufen sind. Hier zeigt sich nicht nur die gute Wirksamkeit der Impfung in Bezug auf schwere Verläufe, sondern die weiterhin eher geringe Zahl der Impfdurchbrüche an der Gesamtzahl der Infektionen kann als ein weiterer Hinweis darauf gedeutet werden, dass Geimpfte sich nicht so oft anstecken wie Ungeimpfte.

Wir als Gesundheitsamt können angesichts des ungewissen Winters darum weiterhin nur an alle appellieren, sich impfen zu lassen – um sich selbst zu schützen, aber auch um andere zu schützen und eine erneute extreme Belastung der Intensivstationen, wie sie auch in den Kreiskliniken zu beobachten war, zu verhindern.“