Pressemitteilung

Babylotsen-Projekt für drei Jahre gesichert


Eine Förderung der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg sichert das Lörracher Modellprojekt Babylotse weitere drei Jahre. Zusätzlich wird eine weitere Babylotsin in Teilzeit finanziert. Neu ist die Verzahnung mit dem Programm Familienbesucher der Stiftung Kinderland und die wissenschaftliche Begleitung dieser Kooperation.


Projekt Babylotse: Krisen verhindern, bevor sie entstehen


Über 2.300 Geburten pro Jahr zählt die einzige Geburtsklinik im Landkreis Lörrach. Alle Wöchnerinnen und ihre Familien erhalten dort als präventive Hilfe das Angebot, sich von einer Babylotsin freiwillig und kostenlos beraten zu lassen. „Die Nachfrage nach der unbürokratischen Rundum-Hilfe bei kleinen und großen Sorgen ist sehr groß, das Angebot wird von den Familien gerne angenommen“, sagt Babylotsin Vera Stächelin.

Bisher werden rund 75 Prozent der Familien, die im St. Elisabethen-Krankenhaus ein Kind bekommen, von der Babylotsin angesprochen. 32 Prozent dieser Familien nehmen die Gelegenheit zu einem vertiefenden Gespräch und einer Beratung wahr, bisher schon über 2.000 Familien. Im Rahmen dieser Gespräche kam es zu mehr als 1.700 Kontaktempfehlungen und Überleitungen zu Angeboten der Netzwerke der Frühen Hilfen. Die Arbeit der Babylotsin, die seit vier Jahren als solche tätig ist, geht über den gesetzlichen Auftrag hinaus und wird bislang ausschließlich über Spenden und Fördergelder der Bundesstiftung Frühe Hilfen finanziert.

Mehr Infos zu den Babylotsen unter: www.elikh.de/babylotsin.html


Planungssicherheit in ungewissen Zeiten


Familien unterliegen zunehmenden Belastungen: wirtschaftliche Not, fehlende Integration, das Verschwinden von Familienstrukturen, alleinerziehende oder sehr junge Mütter. Dazu Michael Trost, Leiter der Sozialberatung im St. Elisabethen-Krankenhaus: „Einerseits sind in den letzten Jahren viele Unterstützungsangebote für diese jungen Familien unter dem Oberbegriff der Frühen Hilfen entwickelt worden. Andererseits erleben wir, dass gerade diejenigen, die Hilfe am nötigsten haben, diese oft nicht aus eigener Kraft erreichen. Je früher aber Familien Unterstützung erhalten, desto größer sind die Chancen der Kinder auf eine gute Entwicklung. Wir freuen uns daher außerordentlich über die großzügige Unterstützung der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg. Nach jahrelangem Ringen um eine Verstetigung des Projekts, eine Zeit, in der nie klar war, ob eine Finanzierung trotz der großartigen Unterstützung durch unsere vielen Sponsoren dauerhaft gelingen wird, haben wir jetzt endlich Planungssicherheit. Und dazu haben wir noch das tolle Angebot einer wissenschaftlichen Begleitung durch Prof. Dr. Ute Ziegenhain vom Universitätsklinikum Ulm, einer renommierten Expertin im Bereich der Frühen Hilfen!“

Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, ergänzt: „Kindern in Baden-Württemberg gute Entwicklungschancen zu eröffnen ist der Stiftung Kinderland ein großes Anliegen. Dazu müssen wir auch den Eltern Unterstützung anbieten, wenn es erforderlich ist. Mit dem Projekt Familienbesucher hat die Stiftung Kinderland bereits vor 12 Jahren ein vielbeachtetes Informationsangebot entwickelt, das nun in aktualisierter Version im Land an den Start geht. Wir hoffen, dass die von uns geförderte wissenschaftliche Untersuchung der Schnittstellen zwischen Familienbesucher und Babylotsenprojekt zu neuen Erkenntnissen für eine sinnvolle Weiterentwicklung und Optimierung führt. So treiben wir beide Projekte voran, die im Bereich der Frühen Hilfen Pionierarbeit leisten.“

Fortführendes Präventionsangebot durch Familienbesucher des Landkreises


Nach den ersten Monaten mit dem Neugeborenen begrüßen auf Wunsch die Familienbesucher des Landkreises die neuen Kreiseinwohner zu Hause. Die Familienbesucher stehen den Eltern für Anliegen und Bedürfnisse als persönliche Berater zur Verfügung und vermitteln bei Bedarf entsprechende Hilfsangebote.

Die Organisationsstruktur der Familienbesucher wird aktuell neu aufgestellt. Künftig sind sie den Fachstellen Frühe Hilfen zugeordnet, die zur Psychologischen Beratungsstelle des Landkreises gehören und die bereits ohnehin eng mit der Babylotsin zusammenarbeiten. Ab Oktober wird das Team aus vier qualifizierten Fachkräften bestehen, die gemeinsam das Familienbesucher-Curriculum der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg durchlaufen.


Stiftung Kinderland Baden-Württemberg


Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg wurde im Jahr 2005 von der Baden-Württemberg Stiftung und der ehemaligen Kultusministerin Dr. Marianne Schultz-Hector gegründet und verfügt inzwischen über ein Stammkapital von mehr als 53 Millionen Euro. Um ihre Vision eines kinder- und familienfreundlichen Kinderlandes zu verwirklichen, legt der Stiftungsrat wichtige Schwerpunktthemen fest, die im Rahmen von eigenen Programmen umgesetzt werden. Das Engagement der Stiftung Kinderland ist vielseitig: Es reicht von innovativen Modellprojekten für Kinder und Jugendliche über die frühkindliche Förderung, schulische Wettbewerbe und Unterstützungsangebote für Familien bis hin zu generationenübergreifenden Projekten. Jedes Jahr nehmen mehrere Tausend Kinder und Jugendliche an den Programmen der Stiftung teil und beteiligen sich damit selbst aktiv an der Gestaltung eines Kinderlandes.
Weitere Informationen unter www.stiftung-kinderland.de


Bisherige Förderer des Modellprojekts Babylotse in Lörrach

  • Rotary Club Lörrach
  • Rotary Club Schopfheim-Wiesental
  • Kiwanis Club Wiesental
  • SC Freiburg - FAIRways Förderpreis
  • Hieber Stiftung Lörrach – Hieber Förderpreis Lörrach
  • Staatliche Toto-Lotto GmbH
  • Lörracher Initiative für Engagement in der Suchtprävention (LIFE)
  • Weihnachtshilfsaktion „Leser helfen notleidenden Menschen“ des Verlagshauses Jaumann
  • Bundesstiftung Frühe Hilfen
  • Deutschland rundet auf