Pressemitteilung

Amphibien auf gefährlicher Wanderschaft


Wegen beginnender Amphibienwanderungen ruft das Landratsamt Lörrach die Autofahrer im Landkreis zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Aufgrund der jetzt herrschenden milden Witterung erwachen Amphibien wie Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche in ihren Winterquartieren und beginnen mit der Wanderung zu ihren Laichplätzen. Kreuzen Straßen ihren Weg, geraten sie dabei oft wortwörtlich „unter die Räder“.

„Nachdem die Tiere den Winter in frostsicheren Verstecken in Wäldern oder Gärten zugebracht haben, ziehen sie demnächst zu Hunderten über teils große Entfernungen zu ihren Gewässern, um abzulaichen“, weiß Angela Klein vom Sachgebiet Naturschutz im Landratsamt. „Hauptwanderzeit ist bei uns von Mitte Februar bis Ende April“, erklärt sie. Regnerisches Wetter, eine Bodentemperatur von mehr als fünf Grad Celsius und eine einsetzende Dämmerung lösen das Wanderverhalten aus. Obwohl aus dem Wasser stammend, leben die meisten Amphibien an Land und suchen das Wasser nur zum Laichen, zur Fortpflanzung, auf.

Die Tiere sind am häufigsten zwischen 19 und 23 Uhr unterwegs. Straßen, die den Lebensraum und das Laichgewässer der Tiere voneinander trennen, stellen ein großes Risiko dar – neben der Bedrohung ihres Lebensraums durch den Neubau von Straßen und das Entwässern und Planieren von Feuchtgebieten. So ist der Bestand von Erdkröten und anderen Amphibien auch im Landkreis Lörrach in den vergangenen Jahren gravierend zurückgegangen, bis hin zum Aussterben ganzer Populationen. „Darum bitten wir alle Autofahrer: Achten Sie auf die wandernden Tiere und nehmen den Fuß vom Gaspedal! Sie helfen damit, unsere Amphibienbestände zu erhalten“, appelliert Angela Klein an die Bevölkerung.

Das Landratsamt bedankt sich in dem Zuge bei den vielen Helfern, die sich ehrenamtlich im Naturschutz engagieren: Auch in diesem Jahr wurden wieder Krötenzäune an zahlreichen Stellen im Landkreis aufgebaut, um den Amphibien zu helfen, ihre Laichgewässer unversehrt zu erreichen.