Pressemitteilung

Die Anfang Mai begonnen Bauarbeiten im Zusammenhang mit dem Windkraftprojekt am Rohrenkopf wurden wegen der extrem nassen Witterung eingestellt. Neben dem Umstand, dass die Baumaschinen nahezu im Schlamm versinken, steht die Besorgnis um die mögliche Beeinträchtigung der Quellen und somit der Wasserversorgung Gersbachs im Vordergrund.
 
Der Oberbodenabtrag und die anschließende Räumung der Wurzelstöcke der bereits Ende 2015 gefällten Bäume kamen zunächst gut voran. Der seit zwei Wochen anhaltende, zum Teil sehr starke Regen hat die Baufelder und die Zufahrtswege jedoch unter Wasser gesetzt. Unter diesen Umständen kann - in Abstimmung mit dem Landratsamt und der Bauherrin, der EWS Schönau - nicht weitergearbeitet werden. Die Bauarbeiten stehen bis auf Weiteres still. Wann die Arbeit wieder aufgenommen werden kann, hängt von der Wetterentwicklung ab.
 
Das Landratsamt hatte im Hinblick auf die Wasserversorgung Gersbachs in Abstimmung mit der Stadt Schopfheim als Wasserversorger regelmäßige Untersuchungen des Wassers aller Quellen der Wasserversorgung Gersbach veranlasst. Die aktuellen Analyseergebnisse zeigen eine geringe mikrobiologische Belastung einiger Quellen. Ob die Belastung der Quellen in Zusammenhang mit den Bauarbeiten steht, ist unklar. Nicht selten zeigen Quellwässer solche Belastungen bei starken und anhaltenden Niederschlägen. Die Untersuchungen werden weitergeführt und gegebenenfalls verdichtet, um die Entwicklung der Belastung zu verfolgen.
In gleichem Zusammenhang hat das Landratsamt den Antragsteller aufgefordert, bezüglich der beantragten Sprengungen gutachterlich nachzuweisen, dass die Quellwasserversorgung Gersbachs sowohl hinsichtlich der Schüttmengen als auch der Wasserqualität nicht beeinflusst wird. Lediglich die Sprengung des felsigen Untergrunds an einem Windkraftstandort sieht das Landratsamt wegen der großen Entfernung zu den Quelleinzugsgebieten als unkritisch an.