Pressemitteilung

Unterkunft für Flüchtlinge in Schwörstadt geplant


Landkreis Lörrach/Schwörstadt Für die Errichtung einer weiteren Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber will der Landkreis demnächst eine Lagerhalle neben dem alten Rathaus in Schwörstadt umfunktionieren, um Platz für 100 bis 150 Menschen zu schaffen. Das Landratsamt hat den Gemeinderat gestern Abend in nichtöffentlicher Sitzung über das Vorhaben informiert. Wird die erforderliche Nutzungsänderung des Gebäudes genehmigt wäre nach einer etwa viermonatigen Umbauphase ein möglicher Bezugstermin Februar oder März 2016.

Um die Bürgerinnen und Bürger ausführlich zu informieren, lädt das Landratsamt gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung zu einer Informationsveranstaltung am Montag, 19. Oktober, um 19:30 Uhr in der Festhalle (Römerstraße) ein. Landrätin Marion Dammann und Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella erläutern die Organisation der Unterbringung und Betreuung sowie über Möglichkeiten ehrenamtlicher Unterstützung und stehen für Fragen zur Verfügung.

Das Gebäude soll für die Zeit von sieben bis maximal zehn Jahren als Gemeinschaftsunterkunft dienen, um schutzsuchenden und asylbegehrenden Menschen eine Grundversorgung zu bieten, bis ihr aufenthaltsrechtlicher Status geklärt ist. Damit wäre Schwörstadt ein weiterer Standort neben den derzeit sechs regulären Einrichtungen des Kreises in Rheinfelden, Todtnau, Schönau, Wieden, Lörrach und Efringen. Bislang hatte Schwörstadt ausschließlich Flüchtlinge in der sogenannten Anschlussunterbringung mit Wohnraum zu versorgen. Zusätzlich hat der Kreis seit September vier Notunterkünfte in Hallen und Zelten eingerichtet (Schopfheim, Steinen, Efringen-Kirchen, Maulburg), weitere – unter anderem in Lörrach-Brombach und Weil am Rhein – sind derzeit in Planung. Der Landkreis stellt als Betreiber das erforderliche Betriebspersonal (Leitung, Hausmeister, sozialpädagogische Betreuung) bereit und arbeitet eng mit einem Sicherheitsdienst zusammen.

Die bundesweit drastisch gestiegenen Zahlen haben längst auch die regulären Unterkünfte im Kreis Lörrach erschöpft, was die Kreisverwaltung seit Monaten unter Hochdruck zur Prüfung von Gebäuden und Flächen im gesamten Kreisgebiet für die vorübergehende Versorgung der Menschen veranlasst. Kamen 2014 noch 593 Personen als Flüchtlinge in den Landkreis Lörrach, so werden es bis zum Jahresende 2015 voraussichtlich mehr 2.300 Personen sein. Ab sofort müssen pro Monat rund 450 Neuzugänge untergebracht werden, so dass allein für die Zeit bis zum Jahresende etwa 1.100 zusätzliche Plätze geschaffen werden müssen, bei Berücksichtigung der 50 Abgänge, die im Schnitt monatlich stattfinden.

„Ich bin den Städten und Gemeinden im Landkreis sehr dankbar für ihre Unterstützung in dieser außerordentlichen Situation, die wir derzeit haben. Glücklicherweise ist die Kooperation ausgesprochen gut, ohne die die große Aufgabe der Flüchtlingsunterbringung für die Kreisverwaltung kaum zu stemmen wäre“, betont Landrätin Marion Dammann und verweist darauf, dass das Thema in der Kreisverwaltung seit Monaten einen großen Teil der Ressourcen bindet und auch in Zukunft mehr Personal erfordern wird. „Ob die Zugangszahlen stagnieren oder zurückgehen, wird insbesondere von der Umsetzung der auf dem 2. Flüchtlingsgipfel des Landes Baden-Württemberg beschlossenen Maßnahmen sowie weiteren Unterstützungsmaßnahmen durch die Bundespolitik abhängen“, so die Landrätin.