Pressemitteilung

Gemeinden, Landwirtschaft und Naturschutz profitieren


Der Landkreis steht kurz vor der Einrichtung eines Landschaftserhaltungsverbands (LEV). In nichtöffentlicher Sitzung gab der Umweltausschuss des Kreistags „grünes Licht“ für die Gründung des Trägervereins. Landrat Walter Schneider zeigte sich erfreut über den Beschluss. Nun komme es darauf an, möglichst viele Gemeinden, aber auch die Organisationen und Selbsthilfeeinrichtungen der Landwirtschaft und die im Naturschutz engagierten Gruppen als Mitglieder zu gewinnen. Die endgültige Entscheidung über die Gründung treffen der Kreistag und eine Mitgliederversammlung im März.
 
„Gerade wir im Landkreis Lörrach mit unseren vielfältigen, naturschutzfachlich wertvollen Flächen sollten das Angebot des Landes aufgreifen und gemeinsam einen LEV auf den Weg bringen“, sagte Landrat Schneider. „Es ist mir ein Anliegen, dass die wichtige Arbeit des Weide- und Landschaftspflegezweckverbands Südschwarzwald fortgeführt wird.“ Der Zweckverband hatte kürzlich beschlossen, sich aufzulösen und seine Arbeit im Laufe des Jahres 2012 einzustellen. „Damit gehen drei Jahrzehnte erfolgreiche Landschaftsoffenhaltung im Höhengebiet zu Ende“, so Schneider.
 
Als neuer Dienstleister soll der LEV die Natur- und Landschaftspflege im gesamten Kreisgebiet organisieren und noch intensiver unterstützen. Er tritt dabei als Bindeglied zwischen Landnutzern und Verwaltung auf. Darüber hinaus bietet er ein Forum für die Landwirtschaft und den Naturschutz. Landrat Schneider: „Dies setzt voraus, dass möglichst viele mitmachen. Es geht hier für den Landkreis und seine Gemeinden und ebenso für die Landwirte und den Naturschutz um eine große Chance.“
 
Vor dem Hintergrund der Naturschutzstrategie der Landesregierung wird die flächendeckende Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden derzeit erheblich gefördert. So können bis zu dreiviertel des Finanzbedarfs des LEV vom Land bereitgestellt werden, falls die Mitglieder den Rest aufbringen. Dazu kommen die vom LEV organisierten Fördergelder für die einzelnen Maßnahmen (unter anderem Offenhaltung, Erhaltung und Pflege von Flächen, Biotoppflege sowie Sicherung von Mähwiesen und Streuobstbeständen). Die Aufgaben des LEV sollen dabei im Wesentlichen im Bereich der Antragsvorbereitung und der Steuerung der operativen Arbeiten liegen.
 
Auch Ulrich Hoehler, der für die Bereiche Landwirtschaft und Naturschutz zuständige Dezernent im Landratsamt, sieht in der Gründung eines LEV ein erfolgversprechendes Instrument, mehr Fördergelder in den Kreis zu ziehen, zum Beispiel nach der so genannten Landschaftspflegerichtlinie. Damit könnten die Maßnahmen weiter intensiviert werden. „Unsere Landwirte und die zahlreichen freiwillig Engagierten im Naturschutz bleiben dabei unsere wichtigsten Partner“, sagte Hoehler. Ein weiterer Schwerpunkt, mit der sich der LEV nach den Aussagen Hoehlers befassen soll, ist die Umsetzung der in den Managementplänen aufgezeigten Maßnahmen für die NATURA 2000-Gebiete. Gerade hier ist komme es wesentlich auf die Kommunikation zwischen allen Beteiligten an, die auch potenzielle Mitglieder im LEV seien.