Pressemitteilung

Auftakt für Radverkehrskonzept im Landkreis Lörrach


„Der Ausbau und die Steigerung des Langsamverkehrs ist eines der wichtigen Zukunftsthemen in unserem Landkreis“, sagte Landrätin Marion Dammann. Der Landkreis Lörrach will innerhalb eines Jahres ein kreisweites Konzept zum Ausbau und zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur erstellen. Zur Auftaktveranstaltung im großen Sitzungssaal im Landratsamt Lörrach am Mittwoch, 23. Mai 2012, begrüßte Marion Dammann rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus den Städten und Gemeinden, um mit dem Darmstädter Planungsbüro VAR, das das Konzept im Auftrag des Landkreises ausarbeiten wird, Schwerpunkte und Vorgehensweise zu erläutern. Ziel des Konzepts ist es, Mängel und Gefahrenstelle im Liniennetz zu identifizieren und Haupt- und Nebenrouten des Radverkehrs zu entwickeln. Vorschläge für notwendige Ausbaumaßnahmen und Lückenschlüsse werden erarbeitet und entsprechend der Priorität aufgelistet.
 
„Die Auswahl des Büros VAR erfolgte aufgrund eines hochwertigen und umfassenden Angebots“, erläuterte die Landrätin. Das Konzept wird in enger Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft (IG) Velo erstellt werden. Diese wurde bereits bei der Auswahl des Büros VAR eng eingebunden. Für diese Unterstützung bedankte sich Marion Dammann.
 
Uwe Petry vom Planungsbüro VAR stellte vor, wie das Konzept erarbeitet werden soll. Zunächst werden eine umfassende Bestandserhebung vorgenommen, bestehende Daten bewertet und das Wegenetz befahren. Hierbei sollen auch Radfahrerinnen und Radfahrer in der Region gezählt und befragt werden, um potenzielle Mängel und Gefahrenstellen zu identifizieren. „Dies gelingt am besten, wenn man sich direkt an den Nutzer wendet, um deren Eindrücke aufzunehmen“, sagte Herr Petry vom Büro VAR. In der anschließenden Analyse- und Konzeptionsphase liegt der Fokus auf der Erstellung eines Wunschliniennetzes. Hierbei werden die Quell- und Ziel- Beziehungen beachtet sowie die Gefahrenstellen anhand der Radfahrunfälle im Landkreis identifiziert und berücksichtigt. Die geplanten Haupt- und Nebenrouten werden in Strecken und Knotenpunkte unterteilt. Diese werden jeweils mit konkreten Maßnahmen hinterlegt.  Die Maßnahmen werden zwecks einer möglichen Fördermittelbeantragung in Maßnahmengruppen gebündelt.
 
„Die Erstellung eines solchen Konzepts ist nur in Zusammenarbeit mit den Kommunen im Landkreis möglich“, warb die Landrätin um Unterstützung. „Wir brauchen Ihre Kenntnis der örtlichen Probleme und Bedürfnisse.“ Das Interesse der Kommunen war groß und zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter gaben gleich Hinweise auf erste Problemstellen im Radwegenetz des Landkreises. „Die Vielzahl der Rückmeldungen, die wir bereits aus den Kommunen erhalten haben, hat uns überrascht“, stellten die beiden Mitarbeiter des Planungsbüros fest. „Es ist schön zu sehen, dass das Thema Radverkehr bei den Kommunen angekommen ist und diese sich tatkräftig an der Konzeption beteiligen.“ Am Ende der Veranstaltung standen die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Planungsbüros VAR Schlange, um ihre Wunschliste mit Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs vorzustellen.
 
Die Bestanderhebung dauert etwa bis Ende Juni. Die Kommunen haben dabei auch Gelegenheit, Anregungen und Informationen zu liefern. Im Juli will Herr Petry mit seinen Mitarbeitern möglichst viele Radwege im Landkreis befahren und die „Problemstellen“ selbst in Augenschein nehmen. Im September oder Oktober wird das Wunschliniennetz feststehen, dass mit den Städten und Gemeinden nochmals erörtert werden soll. Nach den derzeitigen Planungen wird im Frühjahr 2013 das fertige Radwegekonzept vorliegen.