Pressemitteilung

Altlasterkundung und Sanierung beim Schopfheimer Amtsgericht gehen weiter


Zur weiteren Sanierung des Amtsgerichtsgeländes in Schopfheim rücken in den kommenden Wochen wieder die Bagger an, um den Boden auf zwei Grünflächen auszutauschen. Katinka Braun vom Fachbereich Umwelt des Landratsamts Lörrachs erläutert, dass hierfür diese Woche eine alte Linde weichen müsse. „Die Linde steht am Rand einer der betroffenen Grünflächen, ihre Wurzeln liegen direkt im Sanierungsbereich. Ein Erhalt des Baumes ist leider nicht möglich“, so Braun. Jedoch werde der Baum nach dem Bodenaustauch durch eine neue Linde ersetzt.
 
Auf dem Gelände des heutigen Amtsgerichts stand von 1867 bis 1905 ein Gaswerk, in dem Kohle zu Gas umgewandelt wurde. Von außen ist das ehemalige Gaswerk schon lange nicht mehr sichtbar, jedoch lassen sich noch heute, also über 100 Jahre später, Spuren im Untergrund nachweisen. Im Boden befinden sich gaswerkstypische Schadstoffe.
 
Im vergangenen Herbst und Winter musste bereits Boden einer Grünfläche direkt vor dem Amtsgericht ausgetauscht werden. Dabei stießen die Bauarbeiter auch auf die Überreste einer alten Teergrube und baggerten diese ebenfalls aus. Parallel zu diesen Sanierungsarbeiten wurden zwei weitere Grünflächen auf dem Gelände untersucht. Da auch hier bis zu einer Tiefe von 1,50 Metern Belastungen im Untergrund festgestellt wurden, werden diese jetzt ebenfalls ausgetauscht.
 
Mit den weiteren Sanierungsarbeiten wird kein endgültiger Schlussstrich unter die Altlast gezogen werden können. „Der Austausch soll in erster Linie verhindern, dass Personen mit dem Bodenmaterial in Kontakt kommen können. Ein zweiter Aspekt ist jedoch das Grundwasser. Inwieweit dieses belastet ist, muss noch genauer geprüft werden“, so Katinka Braun. Hierzu führt in den kommenden Monaten ein Ingenieurbüro weitere Erkundungen durch. Eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung aber besteht nicht. Denn die Trinkwasserbrunnen des Zweckverbandes „Wasserversorgung Dinkelberg“ liegen circa zwei Kilometer weit entfernt. Das Trinkwasser wird regelmäßig überwacht. Gaswerkstypische Schadstoffe wurden nicht festgestellt.