Pressemitteilung

Bildungsregion unterstützt erfolgreiche Schulsozialarbeit


Sie arbeiten fleißig mit, statt zu stören. Sie klären Konflikte in einem ruhigen Gespräch, statt zuzuschlagen – Lehrer Wolfgang Steinhauser ist begeistert von seinen Schülern. Eine erfolgreiche Bilanz zieht das Projekt „Von der Aggression zur Wertschätzung“, das die Bildungsregion des Landkreises Lörrach an der Friedrich-Ebert-Gesamtschule (FES) in Schopfheim mitfinanziert und mitinitiiert hat. Nun soll das funktionierende Konzept, das die Selbstbehauptung der Jugendlichen fördert, im Februar 2013 in die nächste Runde gehen. Dies kündigten Thomas Heß von der Bildungsregion des Landkreises und Schulleiterin Claudia Brenzinger an. „Frühzeitige Maßnahmen sind wichtig. Nur durch Prävention können wir den Schülerinnen und Schüler dabei helfen, einen guten Weg in Schul- und Berufslaufbahn einzuschlagen“, erklärt Thomas Heß, der das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit, aber vor allem auch der Schülerinnen und Schüler der FES lobt.
 
Nachdem beim ersten Projekt sechs Schüler der 6. und 7. Klassen betreut wurden, sind nun die Lehrerinnen und Lehrer vor allem der 5. Schulklassen gefragt. Das Konzept entwickelt Jürgen Bittner, Diplom-Sozialarbeiter vom Arbeitskreis Rauschmittel e.V. in Lörrach, in enger Zusammenarbeit mit der Schule, der auch schon die Inhalte des ersten Projekts gestaltet hatte. „Die Lehrerinnen und Lehrer sollen Hilfsmittel für den Schulalltag an die Hand bekommen, mit denen sie ihren Schülerinnen und Schülern zeigen können, dass gewalttätiges oder aggressives Verhalten keinen Sinn hat“, sagt Bittner. Wichtig sei es zu vermitteln, wie Lehrerinnen und Lehrer aus dem stereotypischen Verhaltensmuster „Täter und Opfer“ aussteigen können. Häufig sähen die Schüler den Lehrer als „bösen Täter“ an, der vielleicht eine aus ihrer Sicht ungerechte Note gegeben habe und reagieren aggressiv, weil sie sich selbst als Opfer sehen, das unschuldig sei. Perspektivwechsel und Rollenspiele seien ein erfolgreiches Mittel, um aus solchen Rollen ausbrechen zu können.
 
„Weiterführende Beziehungsarbeit ist einfach unerlässlich. Wenn ein erfolgreiches Projekt nachhaltig wirken soll, muss es weitergeführt und -entwickelt werden“, betont Schulsozialarbeiter Thomas Haug. Nach Ansicht von Schulleitung und Kollegium sowie der Schulsozialarbeiter habe das erste Projekt, das bis Juli 2012 lief, bereits einen nachhaltigen Erfolg bewirkt, der nun weiter gepflegt werden möchte. So seien die Schüler kommunikativer und aufmerksamer geworden, zugleich hilfsbereiter und offener für den Umgang mit Problemen geworden. Zum Erfolgskonzept gehöre, dass den Schülern eine Alternative zu ihrem bisherigen Verhalten geboten worden sei. Vor allem in Rollenspielen wurde vermittelt, wie das eigene Verhalten auf andere wirkt und wie Probleme sinnvoll statt mit Aggressivität gelöst werden können.
 
Im Februar 2013 erscheint zu diesem Thema unter dem Titel „Von der Aggression zur Selbstbehauptung“ ein Buch von Jürgen Bittner.