Pressemitteilung

Einheimische Krebsarten durch Krebspest bedroht


Signalkrebs Die in der Kander und ihren kleinen Nebenbächen lebenden Dohlen- und Edelkrebse sind durch die Krebspest gefährdet. Übertragen wird die für heimische Krebsarten tödliche Krankheit vom amerikanischen Signalkrebs, der selbst gegen diese Pilzerkrankung immun ist. Durch glatte Metallverkleidungen an den Stufen der Kander soll nun die weitere Ausbreitung der Signalkrebse in den quellnahen Bereich und in Nebengewässer verhindert und heimische Krebsarten geschützt werden.

Im Einzugsgebiet der Kander und der Wehra kommen die seltenen und bedrohten einheimischen Dohlen- und Edelkrebse vor. In kleinen Nebenzuflüssen finden sich hier stabile Populationen, von denen es nur noch 25 in ganz Deutschland gibt. Eine Untersuchung des Regierungspräsidiums Freiburg und der Fischereiforschungsstelle Langenargen ergab jedoch, dass in Kandern auch eine isolierte Population von amerikanischen Signalkrebsen angesiedelt ist, die nachweislich mit dem Erreger der Krebspest infiziert ist. Vermutlich wurde der amerikanische Signalkrebs in die Kander eingesetzt, da er im Bereich der Mündung nicht vorkommt. Für die einheimischen Krebsarten endet die Krebspest immer tödlich.

Ende August trafen sich daher Vertreter der Wasser- und Naturschutzbehörden und der Stadt Kandern, um über Maßnahmen zum Schutz der einheimischen Krebse zu beraten. Es gilt als aussichtslos den Signalkrebs bekämpfen zu wollen. Langfristig ist davon auszugehen, dass er sich in der Kander von der Stadt Kandern abwärts bis zur Mündung ausbreiten wird. Die einheimischen Krebsbestände können nur dadurch geschützt werden, dass die Ausbreitung in den quellnahen Bereich der Kander und in die Nebengewässer verhindert wird. Dazu wird das Regierungspräsidium Freiburg in Kürze an Stufen im Gewässer glatte Metallverkleidung anbringen, die verhindern, dass die Signalkrebse diese Hindernisse überwinden. Eine dieser Schutzeinrichtungen wird im Stadtgebiet Kandern an einer Schwelle unterhalb des Rathauses angebracht.

Neben solchen technischen Schutzmaßnahmen ist der Schutz der Lebensräume für die heimischen Krebsarten, wie Dohlen- und Edelkrebs sehr wichtig. Es versteht sich von selbst, dass keinesfalls Krebse in unseren Gewässern ausgesetzt werden dürfen, um eine Übertragung der Krebspest zu vermeiden.