Pressemitteilung

Keine Rindertuberkulose im Landkreis Lörrach


Da im bayerischen Allgäu in den ersten Monaten des Jahres vermehrt Fälle von Rindertuberkulose auftraten, wurden im Landkreis Lörrach alle Rinder mit Herkunft aus den betroffenen bayerischen Landkreisen und Österreich einem Tuberkulin-Hauttest unterzogen. Sicherheitshalber umfasste die Untersuchung alle Tiere, die im Zeitraum ab Anfang des Jahres 2008 überführt wurden. Zusätzlich untersuchten die Amtstierärzte Milchkühe bestimmter Betriebe, um den Verbraucher vor einer Infektion durch Rohmilch zu schützen. Bei keinem der untersuchten Rinder stellten die Experten Hinweise auf Tuberkulose fest.
 
Die betroffenen Allgäuer Tiere hatten sich vermutlich bereits 2012 während des sommerlichen Weidegangs auf den Almen in Österreich und den bayrischen Alpen bei infiziertem Rotwild angesteckt. Im weiteren Verlauf wird von einer Ansteckung von Tier zu Tier innerhalb der Rinderpopulation in Bayern ausgegangen. Über den Viehhandel könnten infizierte Tiere auch in andere Regionen gelangen und hier die Seuche weiter verbreiten, so die Sorge der Verantwortlichen. Über ein zentrales Herdeninformationssystem sind die Handelswege der Nutztiere jedoch nachvollziehbar dokumentiert. In den Betrieben lassen sich einzelne Tiere anhand ihrer Ohrmarke leicht identifizieren.
 
Tuberkulose bei Rindern kann beim Menschen durch den Verzehr von Rohmilch zu ernsthaften Erkrankungen führen. Daher ist die Seuche anzeigepflichtig und wird behördlich bekämpft. Die Maßnahmen seit 1952 führten dazu, dass bereits knapp zehn Jahren später weitgehend alle Rinderbestände staatlich anerkannt als tuberkulosefrei galten. Lange sah man die Tuberkulose als Tierseuche getilgt. Die Überwachung der Krankheit erfolgte zunächst ausschließlich durch den Tuberkulin-Test der Haut, der bei Rindern auf landwirtschaftlichen Höfen durchgeführt wurde. Seit 1997 wird bei der Schlachtung im Rahmen der amtlichen Fleischbeschau zusätzlich verstärkt auf die typischen Hinweise einer Tuberkulose-Erkrankung geachtet.