Pressemitteilung

Der Weg vom Korn zum Brot


Was unterscheidet Vollkorn von Weißbrot? Wie sieht das Innere eines Getriedekorns aus? Und wie schmecken die unterschiedlichen Brotsorten? In der dreitägigen Brotwerkstatt konnten die Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi-Förderschule bis Freitag, 10. Januar, mit allen Sinnen unser wichtigstes Grundnahrungsmittel erkunden. Und sie waren sichtlich mit Spaß bei der Sache. So wie Claudia Gäbler. „Das macht Spaß. Zuhause würde ich das schon auch gerne mal versuchen“, sagt die Neuntklässlerin während sie ihre ersten selbstgemachten Brötchen formt. Andere, wie Sascha Cucinotta, machen das längst schon. Fast schon routiniert sieht es aus, wenn er aus dem Teigklumpen seine Teiglinge formt und überrascht mit einem für einen 16-jährigen eher ungewöhnlichen Hobby: „Ich habe schon immer gerne gebacken, vor allem Fladenbrot und Ciabatta.“ Nur konsequent ist da sein Wunsch, gerne mal während eines Praktikums in einen Bäckereibetrieb reinzuschnuppern. Sein Mitschüler Moritz Roßkopp hat so ein Praktikum gemacht. Für drei Monate arbeitete er jeden Donnerstag in einer Bäckerei in Schopfheim. Aber selbst für ihn gibt es bei der Brotwerkstatt Neues zu entdecken: „Ich fand es spannend, auch mal selbst Mehl zu mahlen und zu sehen, was da alles drin steckt.“
 
Vier Lernstationen haben die BeKi-Fachfrauen des Landratsamts Lörrach zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit eingerichtet. Von den verschieden Getreidesorten über Geschmacks- und Geruchstest bis zum Thema Zahngesundheit lernen die Kinder unter fachlicher Anleitung viel Neues. Susanne Denne, eine der Fachfrauen, freut sich, dass die Brotwerkstatt so gut bei den Schülerinnen und Schülern ankommt. „Wir möchten, dass die Kinder sich bewusster ernähren und wissen, was sie essen und welche Alternativen es gibt.“ Denn was in einem Brot drinsteckt – oder eben auch nicht – ist den meisten nicht klar: „Viele kennen nur Weißbrot. Hier sehen die Kinder beim Getreidemahlen zum ersten Mal, was beim hellen Mehl alles verlorengeht, was alles herausgesiebt wird. Dabei enthält ja vor allem die Getreideschale viele wichtige Nährstoffe. Nur beim Vollkornmehl bleiben alle diese Bestandteile enthalten.“
 
Für Isolde Weiß, Schulleiterin der Pestalozzi-Förderschule ist das Thema Ernährung und Hauswirtschaft an der Schule zentral. „Wir haben hier natürlich auch einen Präventionsauftrag, was dieses Thema angeht. Aber die Schülerinnen und Schüler profitieren vor allem auch von dem hier Gelernten, wenn sie vielleicht später im Gastronomiebereich arbeiten möchten.“ Es ist nicht die einzige Zusammenarbeit der Schule mit dem Landratsamt. „Wir haben regelmäßig BeKi-Mitarbeiter bei uns an der Schule. So lag es natürlich auch nahe, die von den BeKi-Fachfrauen ins Leben gerufene Brotwerkstatt an unsere Schule einzuladen. Und es kommt super bei den Kindern an.“
 
Die Brotwerkstatt findet im Rahmen der Landesinitiative „Blickpunkt Ernährung“ statt, die 2002 vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gestartet. Mit wechselnden Themenschwerpunkten sollen sich Verbraucher über eine gesundheitsbewusste Ernährung informieren können.