Pressemitteilung

Berufliche Schulen stellen sich dem Wandel


Die beruflichen Schulen des Landkreises müssen sich den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stellen. Die „Arbeitsgruppe Schulen“ des Kreises erarbeitet deshalb ein Konzept zur Neuausrichtung, das noch vor der Sommerpause durch den Kreistag verabschiedet werden soll. In ihrer Sitzung am Dienstag, 20. Mai, hat die Arbeitsgruppe zunächst sämtliche Einflussfaktoren auf den künftigen Entwicklungsprozess diskutiert, die für die Neuausrichtung bereits jetzt berücksichtigt werden müssen. Den stärksten Einfluss bildet dabei der demografische Wandel, so das Resultat aus den gemeinsamen Betrachtungen von Schulleitungen, Kreisrätinnen und Kreisräten sowie Schulexperten des Landratsamts.
 
Der demografische Wandel hat bekanntlich heute schon starken Einfluss auf die allgemeinbildende Schullandschaft; in etwa zwei Jahren wird dies auch für die beruflichen Schulen spürbar sein. Intensive Recherchen kommen zu dem Ergebnis, dass bis zum Jahr 2020 mit einem Schülerrückgang von annähernd 18 Prozent zu rechnen ist. Bezogen auf die heutige Zahl von knapp 7.000 Schülerinnen und Schülern an den beruflichen Schulen wären dies etwa 1.200 weniger.
 
Neben dem demografischen Aspekt muss eine Neuausrichtung weiteren wesentlichen Faktoren gerecht werden. Hierzu zählt zunächst die sich verändernde Schullandschaft der allgemeinbildenden Schulen. Berücksichtig werden muss zudem die Tatsache, dass sich das Wahlverhalten der Jugendlichen tendenziell zu höheren Abschlüssen sowie verstärkt in Richtung kaufmännische als in handwerkliche oder gewerbliche Berufe verändert hat. Nicht zu vergessen sind die gestiegenen Anforderungen seitens der Wirtschaft an Auszubildende.
 
Da berufliche Schulen jedoch ein breites Spektrum an Schularten bieten – von einjähriger Vollzeitschule über duale Ausbildungen bis hin zum beruflichen Gymnasium – lassen sich  Anpassungsprozesse nur unter Einbeziehung der beruflichen Schulen an den drei Standorten Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim vollziehen. Im Raum steht derzeit die Idee, sogenannte Kompetenzzentren zu bilden und damit Ressourcen und Knowhow zu bündeln, um die fortschreitenden Anforderungen an die Auszubildenden seitens der Wirtschaft fachlich kompetent zu begleiten. Andere Überlegungen befassen sich damit, wie die sich verändernden Rahmenbedingungen wie etwa der Fachkräftemangel und die damit verbundenen Einwirkungen auf die lokalen Wirtschaftsstrukturen begegnet werden kann. Auch das Wahlverhalten und die Interessen der Jugendlichen unterliegen einem starken Wandel, was in den Planungsprozess mit einzubeziehen ist. Bei einem fortschreitenden Fachkräftemangel werden die Impulse der Arbeitgeber einen nicht unbeachtlichen Einfluss auf die Berufswahl ausüben.