Pressemitteilung

Zukunftssicherung für Baden-Württemberg


Roadshow Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten des Landes Baden-Württemberg, und Landrätin Marion Dammann informierten am Mittwoch, 29. April, im Landratsamt Lörrach über Chancen und Möglichkeiten der Förderung durch die EU-Programme INTERREG V A Oberrhein und Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein für den Landkreis Lörrach. Intelligentes Wachstum und die Entwicklung zu einer international wettbewerbsfähigen grenzüberschreitenden Wissens- und Innovationsregion unterstützen – dies und vieles mehr, wie etwa umweltverträgliche Mobilität und Zusammenarbeit auf allen Ebenen, sind die Ziele, die die beiden europäischen Förderprogramme für die Gebiete am Oberrhein, Hochrhein und Bodensee bis hin zum Alpenrhein verfolgen. Rund 70 Teilnehmer waren der Einladung von Minister und Landrätin gefolgt, darunter Kreisräte, Bürgermeister, Vertreter von Verbänden und kulturellen Institutionen.
 
Insgesamt stehen rund 150 Millionen Euro an Fördermitteln für die Jahre 2014 bis 2020 zur Verfügung, um grenzüberschreitende Projekte in den Bereichen Forschung und Innovation, Umwelt, Beschäftigung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu unterstützen. Das Fördervolumen konnte im Vergleich zur Förderperiode 2007 bis 2013 um 60 Prozent erhöht werden.
 
Die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für Baden-Württemberg betonte Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten des Landes Baden-Württemberg in seinem Vortrag: „Demographische Entwicklungen oder der Klimawandel machen vor nationalen Grenzen nicht Halt; diese Herausforderungen sind nur gemeinsam zu bewältigen. Wenn wir in Baden-Württemberg mit einem zunehmenden Mangel an Fachkräften und unsere Nachbarn im Elsass mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit konfrontiert sind, müssen wir gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Pflege europaweiter und globaler Netzwerke sind daher unerlässliche Investitionen in die Zukunftssicherung des Standorts Baden-Württemberg. Gerade den INTERREG A-Programmen kommt als finanzieller Impulsgeber bei grenzüberschreitenden Kooperationen eine zentrale Rolle zu.“
 
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, die bei der Vorstellung in ihrer Funktion als Vorsitzende des Begleitausschusses des Oberrhein-Programms mit dabei war, unterstrich die Bedeutung des Landkreises Lörrach als „Drehscheibe“ der grenzüberschreibenden Zusammenarbeit, da die Hochrheinregion die beiden großen Kooperationsräume Bodensee und Oberrhein verbindet: „Der Hochrhein kann von beiden Räumen profitieren und gleichzeitig eine Brücke zwischen Ihnen herstellen. Denn wenn dort ähnliche Fragen von Bedeutung sind, beispielweise zum Thema Energie, so ist es sinnvoll, sich gegenseitig einzubeziehen. Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden!“
 
„Unser Landkreis ist durch seine Lage im Dreiländereck zur Schweiz und Frankreich prädestiniert für INTERREG“, betonte Landrätin Marion Dammann, „nicht zuletzt wegen der langen Tradition des intensiven Austauschs über die Grenzen hinweg in wirtschaftlicher, kultureller und politischer Hinsicht.“ Zudem sei der Landkreis Lörrach Scharnier zwischen den zwei wichtigen Teilräumen Oberrhein und Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein. „Wir freuen uns über die neue Förderperiode und neue Möglichkeiten für interessante Projekte“, so die Landrätin.
 
Die Bedeutung der INTERREG-Programme wird in der kommenden Phase noch an Bedeutung gewinnen. Rückt die Schweiz durch Themen wie die Zuwanderungsinitiative weiter weg von der EU und Frankreich durch die Gebietsreform mehr in Richtung Paris und Großregion, zeigt sich wie wichtig es ist, dass es INTERREG gibt und das Zusammenwachsen des Raumes an den drei Grenzen unterstützt. Als Nicht-EU-Staat ist die Schweiz über einen gesonderten schweizerischen Fonds assoziiertes Mitglied und kann ebenfalls an Interreg-Projekten teilnehmen.
 
Interreg V A-Projekte brauchen Projektbeteiligte aus mindestens zwei Ländern und werden regelmäßig zu 50 Prozent nach dem Erstattungsprinzip kofinanziert. Über die ersten Projekte wird vorrausichtlich ab Juli 2015 entschieden. Bei Interesse an einer finanziellen Unterstützung durch Interreg-Mittel informieren die Gemeinsamen Sekretariate beider Programme in Tübingen und Straßburg. Informationen und Kontakt sind unter www.interreg-oberrhein.eu und www.interreg.org verfügbar.