Pressemitteilung

Gefährliche Wanderschaft für Amphibien


Nachdem sie den Winter in Wald oder Garten in frostsicheren Verstecken zugebracht haben, ziehen Kröten und Frösche demnächst zu ihren Gewässern, um abzulaichen. Hauptwanderzeit ist Mitte Februar bis Ende April. Für die Tiere beginnt damit eine gefährliche Zeit. Ehrenamtlich engagierte Menschen stellen deshalb im Frühjahr an Straßenrändern Amphibienzäune auf. Für die bald startenden Rettungsaktionen werden weitere Helfer gesucht.

Sobald die erste milde Witterung einsetzt, erwachen unsere Amphibien wie Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche in ihren Winterquartieren und beginnen mit der Wanderung zu ihren Laichplätzen. Regnerisches Wetter, Bodentemperatur von mehr als fünf Grad Celsius und einsetzende Dämmerung lösen das Wanderverhalten aus. Obwohl aus dem Wasser stammend, leben die meisten Amphibien an Land und suchen das Wasser nur noch zum Laichen, zur Fortpflanzung, auf. Jedes Frühjahr ziehen sie zu Hunderten aus ihren Winterquartieren über teils große Entfernungen zu ihrem Laichgewässer. Erstaunlich sind dabei ihre Zielstrebigkeit und ihr Orientierungssinn.
Durch Maßnahmen wie den Bau von Straßen, durch Entwässern und Planieren von Feuchtgebieten, durch Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln wurden und werden die Lebensräume der Amphibien zerschnitten oder zerstört. Etliche Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht. Nicht erst seit heute weiß man, dass Amphibien ein wichtiges Glied in der ökologischen Kette darstellen. Die Tiere sind am häufigsten zwischen 19 und 23 Uhr unterwegs. Straßen, die Lebensraum und Laichgewässer der Tiere voneinander trennen, sind ein großes Risiko. Der „Straßentod“ hat schon ganze Populationen ausgelöscht. Der Bestand von Erdkröten und anderen Amphibien ist auch bei uns in den vergangenen Jahren gravierend zurückgegangen.

Im Landkreis Lörrach versuchen einige ehrenamtlich engagierte Menschen dies zu verhindern und stellen im zeitigen Frühjahr am Straßenrand Amphibienzäune auf. Für die kommende Krötenwanderung werden noch Helfer gesucht, die die Krötenzäune betreuen. Aufgabe wird sein, die an den Zäunen angebrachten Sammelbehälter regelmäßig zu leeren und die Amphibien auf diese Weise sicher auf die andere Straßenseite zu bringen.
Wer Lust hat, sich an der Amphibienrettungsaktion ab Ende Februar bis Mitte April zu engagieren, kann sich in der Naturschutzbehörde des Landratsamtes melden. Ansprechpartnerin: Claudia Salach, Telefon 07621-410 4485, E-Mail Claudia.Salach(at)loerrach-landkreis.de.